Eine gerade erschienene Studie der Universität Bielefeld1 zeigt, dass an Schulen politische Bildung fast nicht stattfindet. 20 Sekunden in der Woche für das Vortragen des eigenen Standpunktes einschließlich des Gesprächs mit anderen darüber.2 Wie soll daraus ein demokratisches Bewusstsein und folglich ein mündiger Bürger entstehen?
Man muss sich also nicht wundern, wenn Demokratie mehr und mehr als Lebensform nicht mehr stattfindet.
„Demokratie muss gelernt werden“ (Oskar Negt, 2010) und wo wenn nicht in der Schule sollten Grundlagen dafür geschaffen werden?
„Menschen werden nicht als politisches Wesen geboren, aber sie leben immer in politisch bestimmten Räumen. Deshalb ist politisches Urteilsvermögen eine Voraussetzung jeder humanen Gesellschaft.“ (Oskar Negt, 2010)
Mit unseren Seminaren in der politischen Erwachsenenbildung knüpfen wir im Sinne des lebenslangen Lernens daran gerne an und bieten Themen, die für den nachfolgenden Lebensprozess nicht nur zur Erweiterung des Kenntnisstandes, sondern auch zur Reflektion des eigenen Standpunktes dienen. Wie soll das in Zukunft stattfinden, wenn die Grundlagen für eine demokratische Kultur und Miteinander immer mehr schwinden?
Quellen:
1 17 Minuten Politik, 20 Sekunden Redezeit
Daten zum Politikunterricht in der Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen
Mahir Gökbudak, Reinhold Hedtke (pdf)
2 Wissenslücken bei Jugendlichen – Warum deutsche Schulen so wenig Politik lehren
(http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/politische-bildung-im-unterricht-wirtschaft-verdraengt-politik-aus-schulen-a-1182795.html)
Oskar Negt „Der politische Mensch – Demokratie als Lebensform“ ;
Steidl Verlag, Göttingen 2010
(Peter Kümmel)