TAGUNGSMATERIALIEN
Die Tagung „Hätten die Lehman-Sisters etwas anders gemacht“ im Januar in Frankfurt/Main hat bundesweit für Furore gesorgt. Vom Handelsblatt über die Sparkassen Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Financial Times Deutschland, die Süddeutsche Zeitung bis hin zu verschiedenen Branchendiensten weckten Titel, Veranstalterinnen, Tagungsort und die Auswahl der Referentinnen und Referenten überregionales Interesse.
Für die Veranstalterinnen – neben dem ver.di Bildungswerk federführend die Landesarbeits-gemeinschaft der Hessischen Frauenbüros und die Hessische Landeszentrale für politische Bildung war das Resümee der Tagung klar: Frauen verfügen über weniger Einkommen und müssen die drohenden staatlichen Sparmaßnahmen bei öffentlichen Dienstleistungen in den Bereichen Bildung, Kinderbetreuung und Pflege abfangen. Doch die Ausgangsfrage, ob und was die Lehman-Sisters anders gemacht hätten, war so klar nicht zu beantworten. Viel Beifall erhielt das Fazit von Professor Dr. Rolf Haubl, dem Direktor des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts: „Die Leitwerte, die zu institutionalisieren und zu sozialisieren wären, sind Werte, die traditionell Frauen als geschlechtsspezifische und obendrein natürliche Eigenschaften zugeschrieben werden: Nachhaltigkeit, Fürsorge, Bindung, Entschleunigung. Diese Werte sind aber ebenso gut unter Männern zu finden. Wenn der hegemoniale Männerbund seine Macht einsetzt, um anders Fühlende, Denkende und Handelnde auszuschließen, dann schließt er nicht nur Frauen, sondern auch Männer aus, die seinem Männerbild nicht entsprechen. Zumindest diese Männer gilt es zu gewinnen. Frauen allein werden keine Wende herbeiführen.“
Wenn Sie interessiert sind, was „die kritische Masse“ in Aufsichtsräten bewegen kann (Garnet Policy Brief), zu welchem Ergebnis der Gender-Blickwinkel bei großen und kleinen Vermögen kommt (Dr. Sabine Reiner) und ob die Lehman-Sisters wirklich etwas anders gemacht hätten (Prof. Dr. Dr. Haubl) lesen Sie hier mehr.