Politische Bildung heißt offene Lernräume zu schaffen, Aushandlungen zu führen und sich Inhalte und Perspektiven gemeinsam zu erschließen. Die politische Bildung, die wir als Bildner*innen gestalten, wirkt auf und ist Teil der Gesellschaft mit all ihren Facetten. Aus diesem Grund begegnen uns auch in gewerkschaftlichen und demokratiefördernden Bildungsbereichen bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnisse. Queere-Personen und FLINTA* berichten immer wieder von spezifischen Herausforderungen in ihrem Bildungsalltag: Das Spektrum reicht von offenen verbalen Angriffen über subtile sprachliche Herabwürdigungen bis hin zu fehlender Anerkennung ihres fachlichen Know-hows. Unbewusste Vorurteile und stereotype Rollenzuschreibungen erschweren zusätzlich die professionelle Autoritätsausübung im Seminarraum. Sexismus, Misogynie und Antifeminismus stellen dementsprechend Störungen dieser Lernräume dar, die Queere-Personen FLINTA* bewerten, abwerten oder gar gegen die Emanzipation und gesellschaftliche Gleichstellung aller Menschen in den Kampf ziehen. Als Bildner*innen sind wir dann damit konfrontiert, den Raum zu halten und unsere eigenen Grenzen zu ziehen.
Ziel des Projekts ist es, Seminarleitungen, Bildungsverantwortliche, Mitarbeitende in Bildungseinrichtungen sowie Multiplikator*innen zu befähigen, sexistische Vorfälle sowie misogyne und antifeministische Argumentationsmuster klar zu erkennen, adäquat zu intervenieren und sich selbst wie auch andere zu schützen. Wir wollen uns gemeinsam der Frage annähern, wie wir in unserer Bildungsarbeit eine feministische Haltung vermitteln können, um politische Bildung feministisch zu gestalten und patriarchale Herrschaftsstrukturen im Seminar zu thematisieren und zu bearbeiten.
FLINTA* ist ein Akronym, das für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, transgeschlechtliche und agender Personen steht.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmen des Projekts folgen in Kürze.

Gefördert aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen von HESSEN-CAMPUS 2025